ESD-Schutz für sichere Elektronikfertigung

 

In unserem neuesten Blogartikel widmen wir uns dem Thema elektrostatische Entladungen (ESD) und deren weitreichenden Folgen in der Elektronikbranche. Erfahren Sie, warum ESD ein kritisches Problem für elektronische Bauteile darstellt und welche unsichtbaren Schäden es hinterlassen kann. Mit praxisnahen Beispielen und anschaulichen Erklärungen zeigen wir Ihnen, wie elektrostatische Aufladungen entstehen und was Sie tun können, um Ihre Geräte effektiv zu schützen.

Ob Sie in der Elektronikfertigung arbeiten oder einfach nur Ihre privaten Elektronikgeräte sicher verwenden möchten, dieser Artikel bietet wertvolle Einblicke und praktische Tipps zur Vermeidung von ESD-Schäden.

 

Geschätzte Lesezeit: 12 Minuten

Was ist ESD?

ESD ist eine wichtige Abkürzung im industriellen Umfeld und steht für „Electrostatic Discharge“, also elektrostatische Entladung. Dabei handelt es sich um einen plötzlichen Stromfluss zwischen zwei elektrisch geladenen Objekten, verursacht durch einen Kontakt, eine elektrische Funkenentladung oder die Nähe eines starken elektrischen Feldes. Solche Entladungen können in verschiedenen Umgebungen auftreten, darunter in der Fertigung, beim Umgang mit elektronischen Bauteilen oder in explosionsgefährdeten Bereichen.

 

Warum stellt ESD, insbesondere in der Elektronik, ein Problem dar?

 

ESD ist besonders in der Elektronik ein großes Problem, da elektronische Bauteile und Schaltungen oft sehr empfindlich auf elektrostatische Entladungen reagieren. Hier sind einige spezifische Gründe, warum ESD in der Elektronik problematisch ist.

 

Um diese Probleme zu vermeiden, werden in der Elektronikfertigung und bei Reparaturarbeiten umfassende ESD-Schutzmaßnahmen implementiert. Diese umfassen unter anderem antistatische Materialien, geerdete Arbeitsstationen und spezielle Verpackungen, die sicherstellen, dass elektronische Bauteile sicher gehandhabt und transportiert werden können.

Beschädigung von Bauteilen:

Elektrostatische Entladungen können interne Schaltkreise in elektronischen Bauteilen beschädigen oder zerstören. Halbleiterbauteile, die in modernen elektronischen Geräten häufig verwendet werden, sind besonders anfällig, da sie auf sehr feinen Strukturen basieren.

Latente Defekte:

ESD kann latente Defekte in elektronischen Bauteilen verursachen, die anfänglich nicht offensichtlich sind. Solche Schäden können dazu führen, dass die Bauteile später unter normalen Betriebsbedingungen ausfallen, was zu unzuverlässigen Produkten und erhöhten Ausfallraten führt.

Produktzuverlässigkeit:

Geräte, die während der Herstellung ESD ausgesetzt waren, können eine geringere Lebensdauer aufweisen und häufiger ausfallen, was nicht nur zu Kundenumtausch und Garantieansprüchen führt, sondern auch den Ruf des Herstellers schädigen kann. Unentdeckte ESD-Schäden können gravierende Folgen haben, wie beispielsweise Reklamationen oder Vertrauensverluste der Kunden.

Produktionsausfälle und Kosten:

ESD-bedingte Ausfälle in der Produktion können zu erheblichen finanziellen Verlusten führen. Dazu gehören nicht nur die Kosten für die Ersetzung beschädigter Bauteile, sondern auch Produktionsverzögerungen und erhöhte Qualitätskontrollkosten.

Was verursacht elektrostatische Aufladung?

 

Der Prozess der Triboelektrifikation, bei welcher zwei unterschiedliche Materialien in Kontakt kommen und dann wieder getrennt werden, ist die Ursache für die Entstehung von Elektrostatischen Aufladungen. Dabei findet ein Austausch von Elektronen zwischen den Materialien statt, was zu einer positiven Ladung auf dem einen und einer negativen Ladung auf dem anderen Material führt. Zu den gängigen Ursachen und Szenarien, die zu Elektrostatischen Aufladungen führen, zählen:

 

  1. Reibung: Das Reiben von Materialien, wie das Gehen auf Teppichboden oder das Abwischen von Kunststoff- oder Glasoberflächen mit einem trockenen Tuch, kann zu erheblicher elektrostatischer Aufladung führen.

  2. Trennung von Materialien: Beim Trennen von Materialien, beispielsweise das Abziehen einer Kunststofffolie oder das Öffnen einer Kunststofftüte, kann es zu elektrostatischen Ladungen kommen.

  3. Umweltbedingungen: Niedrige Luftfeuchtigkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit und Stärke elektrostatischer Aufladungen, da trockene Luft ein schlechter elektrischer Leiter ist und die Ladung nicht so leicht abgeleitet wird.

  4. Kontakt und Trennung von Personen und Objekten: Wenn Personen auf unterschiedlichen Oberflächen gehen oder sich auf Stühle setzen und wieder aufstehen, kann es ebenfalls zur Ansammlung statischer Elektrizität kommen.

 

Industrielle- und Labor-Einrichtungen achten besonders darauf, solche Bedingungen zu kontrollieren, um das Risiko von elektrostatischen Entladungen zu minimieren, die empfindliche elektronische Bauteile beschädigen könnten.

Wie und wann kommt es zur Entladung?

Eine elektrostatische Entladung (ESD) tritt auf, wenn die elektrische Spannung zwischen zwei unterschiedlich geladenen Objekten oder Oberflächen groß genug wird, um die dielektrische Festigkeit der umgebenden Luft oder eines anderen Isolators zu überwinden. Dies führt dazu, dass ein plötzlicher Strom von Elektronen zwischen den geladenen Oberflächen fließt. Hier sind die häufigsten Szenarien und Mechanismen, durch die es zur Entladung kommen kann:

 

Direkter Kontakt:

Wenn ein geladenes Objekt mit einem anderen leitfähigen Objekt in Berührung kommt, das eine andere elektrische Ladung oder ein anderes Potenzial hat, kann es zu einer schnellen Entladung kommen. Beispielsweise könnte eine Person, die durch das Laufen auf Teppich eine Ladung aufgebaut hat, einen Metallgegenstand berühren und einen elektrischen Schock erleben.

 

Die Wahrscheinlichkeit und Intensität einer Entladung hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Spannungshöhe, der Entfernung zwischen den Objekten, den Materialeigenschaften der Objekte und der Umgebung, insbesondere der Luftfeuchtigkeit. 

Feuchte Bedingungen können die Entladung erleichtern, da Feuchtigkeit die Leitfähigkeit der Luft erhöht und die statische Ladung schneller abgeleitet wird. In trockeneren Umgebungen ist die Entladung oft stärker und unvorhersehbarer, weil die isolierenden Eigenschaften der Luft verbessert sind.

Luftentladung:

Wenn ein geladenes Objekt sich einem anderen leitenden Objekt nähert, ohne es zu berühren, kann die Luft zwischen den beiden Objekten ionisieren, sobald die Spannung hoch genug ist. Dies führt zu einem Funken oder einer Bogenentladung. Die Luftentladung kann besonders bei hohen Spannungen auftreten, ohne dass ein direkter Kontakt notwendig ist. Spannungen ab etwa 3000 Volt sind für Menschen spürbar, während bereits 5 Volt ausreichen können, um elektronische Komponenten zu schädigen.

Feldinduzierte Entladung:

Wenn ein geladenes Objekt in die Nähe eines ungeladenen leitfähigen Objekts gebracht wird, kann das elektrische Feld des geladenen Objekts eine Ladungsumverteilung auf der Oberfläche des ungeladenen Objekts induzieren, was zu einer Entladung führen kann, wenn das Objekt bewegt wird oder wenn sich die Feldbedingungen ändern.

Die Wahrscheinlichkeit und Intensität einer Entladung hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Spannungshöhe, der Entfernung zwischen den Objekten, den Materialeigenschaften der Objekte und der Umgebung, insbesondere der Luftfeuchtigkeit

Feuchte Bedingungen können die Entladung erleichtern, da Feuchtigkeit die Leitfähigkeit der Luft erhöht und die statische Ladung schneller abgeleitet wird. In trockeneren Umgebungen ist die Entladung oft stärker und unvorhersehbarer, weil die isolierenden Eigenschaften der Luft verbessert sind.

 

Die folgenden Beispiele aus der Praxis veranschaulichen typische Situationen, in denen ESD auftreten können:

  1. Arbeitsplatz in der Elektronikfertigung: Beim Einsetzen oder Austauschen von Bauteilen auf einer Leiterplatte kann es zu ESD kommen, wenn die Techniker nicht geerdet sind oder wenn die Arbeitsumgebung nicht ESD-sicher ist.
  2. Büroumgebung: Beim Gehen über Teppiche und anschließendem Berühren von Türklinken oder anderen Metallgegenständen kann es leicht zu einer Entladung kommen.
  3. Laborumgebungen: Beim Umgang mit chemischen Substanzen oder Experimenten, bei denen Kunststoffbehälter oder -schläuche verwendet werden, kann es durch die Bewegung von Flüssigkeiten zu elektrostatischen Aufladungen kommen.
  4. Beim Auspacken von elektronischen Geräten: Das Entfernen von Kunststoffverpackungen oder das Hantieren mit Schutzmaterialien, die elektrostatisch aufladbar sind, kann zu Entladungen führen, die empfindliche elektronische Geräte beschädigen.
  5. Reparaturwerkstätten: Beim Öffnen und Reparieren von elektronischen Geräten wie Computern, Handys oder anderen Geräten kann durch die Bewegung und den Kontakt der internen Komponenten ESD entstehen.
  6. An- und Ausziehen von Kleidung: Besonders bei synthetischer Kleidung kann es beim An- und Ausziehen zu einer Aufladung kommen, die zu einer Entladung führt, wenn eine Person anschließend elektronische Geräte berührt.
  7. Beim Ein- und Aussteigen in/aus Fahrzeugen: Die Reibung von Kleidung auf dem Autositz kann zu einer erheblichen elektrostatischen Aufladung führen, die sich entlädt, wenn man die Metallteile des Autos oder andere Personen berührt.

In all diesen Fällen ist es wichtig, geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Schäden durch ESD zu vermeiden, insbesondere in Umgebungen, in denen mit empfindlicher Elektronik gearbeitet wird. Schwache Lichtblitze, die durch elektrostatische Entladungen verursacht werden, können in dunklen Umgebungen mit dem Auge wahrgenommen werden.

Mechanismen des ESD-Schutzes

 

Der Schutz vor elektrostatischer Entladung (ESD) erfährt insbesondere in Arbeitsbereichen, in denen mit sensibler Elektronik interagiert wird, eine hohe Relevanz. Um ESD-Schäden zu vermeiden, werden verschiedene Schutzmechanismen und -praktiken angewandt, darunter.

 

Diese Schutzmaßnahmen sind in Umgebungen, in denen mit sensibler Elektronik gearbeitet wird, von entscheidender Bedeutung, um die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Produkte zu gewährleisten.

ESD-Schutzkleidung:

Das Tragen von antistatischer Kleidung, einschließlich Laborkitteln, Handschuhen und Schuhen, die speziell entwickelt sind, um die Bildung statischer Ladungen zu verhindern und vorhandene Ladungen sicher abzuleiten. ESD-Schutzkleidung, einschließlich ESD-Schuhe, muss spezifische elektrische Widerstandswerte gemäß DIN EN 61340-5-1 erfüllen.

Erdung:

Techniker und alle Geräte und Arbeitsflächen werden geerdet, um sicherzustellen, dass keine statischen Ladungen aufgebaut werden können. Dies wird oft durch Erdungsbänder, antistatische Matten und Erdungskabel erreicht. Bestimmte elektronische und elektromechanische Komponenten sind ‘electrostatic discharge sensitive’ und erfordern spezielle Handhabung.

Antistatische Verpackungen:

Empfindliche elektronische Bauteile und Geräte werden in antistatischen Beuteln, Schaumstoffen oder Kisten verpackt, die verhindern, dass während des Transports und der Lagerung Ladungen aufgebaut werden.

Luftfeuchtigkeitskontrolle:

Die Aufrechterhaltung einer angemessenen Luftfeuchtigkeit in Produktions- und Reparaturbereichen kann helfen, die Bildung statischer Elektrizität zu verringern, da Feuchtigkeit ein natürlicher Leiter ist.

Ionisierer:

In Bereichen, in denen hochempfindliche elektronische Arbeiten durchgeführt werden, können Ionisierungsgeräte verwendet werden, um die Luft zu ionisieren und so die statische Aufladung in der Umgebung zu neutralisieren. Die Einrichtung einer ‘electrostatic protected area’ (EPA) ist wichtig, in der nur geschultes Personal und spezifische Materialien verwendet werden dürfen.

ESD-Schutzbauteile:

Einige elektronische Schaltungen beinhalten Schutzkomponenten wie Transienten-Spannungs-Suppressordioden (TVS-Dioden), die entwickelt sind, um plötzliche Spannungsspitzen abzufangen und sicher abzuleiten.

Schulung und Bewusstseinsbildung:

Schulungen für Mitarbeiter über die Gefahren von ESD und die richtige Handhabung von elektronischen Bauteilen sind entscheidend, um das Risiko von Schäden zu minimieren.

ESD-Schutzmaßnahmen in der Praxis: Wie sichere ich einen Arbeitsplatz gegen ESD?

Um einen Arbeitsplatz effektiv gegen elektrostatische Entladungen (ESD) zu sichern, sollten mehrere Schutzmaßnahmen integriert werden. Eine wichtige Maßnahme ist die Einrichtung einer EPA (Electrostatic Protected Area), um sicherzustellen, dass elektrostatisch empfindliche Bauteile sicher gehandhabt werden können. Diese Bereiche sollen dafür sorgen, dass die Spannung innerhalb von 100 V bleibt, um Schäden an sensiblen Komponenten zu vermeiden und um die Sicherheit der Arbeitsumgebung zu gewährleisten. Darüber hinaus ist ein umfassendes ESD-Schutzkonzept erforderlich, das Schulungen, Prüfungen und spezifische Regelungen für den Umgang mit ESD-sensiblen Bauteilen in ESD-Schutzzonen umfasst. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Bildung statischer Ladungen zu minimieren und sicherzustellen, dass alle Ladungen kontrolliert abgeleitet werden. Im Folgenden werden die wesentlichen Maßnahmen zur Etablierung eines ESD-sicheren Arbeitsplatzes dargelegt:

  1. ESD-sichere Arbeitsflächen
  • Antistatische Matten: Verwenden Sie antistatische Matten auf Arbeitsflächen und Böden, die statische Ladungen sicher ableiten, um Electro Static Discharge (ESD) zu verhindern.
  • Leitfähige Materialien: Stellen Sie sicher, dass alle Oberflächen, auf denen empfindliche Elektronik bearbeitet wird, leitfähig sind und geerdet werden.
  1. Persönliche Erdung
  • Erdungsarmbänder (oder Handgelenkbänder): Diese sollten von jedem getragen werden, der mit elektronischen Bauteilen arbeitet. Sie leiten sicher die statische Elektrizität vom Körper zur Erde ab.
  • ESD-Schuhe oder antistatische Fußbodenmatten: Diese helfen, die Ladung, die beim Gehen entsteht, abzuleiten.
  1. Werkzeug und Ausrüstung
  • Antistatisches Werkzeug: Verwenden Sie Werkzeuge, die speziell dafür entwickelt wurden, keine statische Elektrizität zu erzeugen oder zu speichern, um electrostatic discharge sensitive (ESDS) Komponenten zu schützen.
  • ESD-sichere Lagerbehälter: Behälter für Komponenten und Bauteile sollten ebenfalls antistatisch sein.
  1. Kontrolle der Umgebungsbedingungen
  • Luftfeuchtigkeit: Halten Sie die Luftfeuchtigkeit in einem optimalen Bereich (idealerweise zwischen 40% und 60%), um die Bildung von statischer Elektrizität zu reduzieren. Dies ist Teil der Anforderungen, die in der DIN EN 61340-5-1 definiert sind.
  • Temperaturkontrolle: Eine kontrollierte Temperatur kann ebenfalls helfen, die elektrostatische Ladung zu minimieren.
  1. Verpackung und Transport

Antistatische Verpackungen: Verwenden Sie antistatische Beutel, Schaumstoffe und Boxen zum sicheren Verpacken und Transportieren von elektronischen Bauteilen. Antistatische Verpackungen sind unerlässlich für den Transport von Komponenten innerhalb einer Electrostatic Protected Area (EPA).

  1. Schulung und Richtlinien
  • ESD-Schulungen: Regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter über die Bedeutung von ESD-Schutz und korrekte Arbeitsmethoden sind entscheidend. Es ist wichtig, die Mitarbeiter über die Bedeutung des ESD-Schutzes und den richtigen Umgang mit Komponenten innerhalb einer ‘EPA (ESD)’ zu unterrichten.
  • Richtlinien zur Handhabung: Stellen Sie klare Anweisungen und Richtlinien zur Verfügung, wie mit empfindlichen Komponenten umzugehen ist.
  1. Regelmäßige Überprüfung und Wartung

Überprüfung der Erdungssysteme: Regelmäßige Tests und Wartungen der Erdungssysteme sind notwendig, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren. Innerhalb einer EPA (Electrostatic Protected Area) ist es besonders wichtig, die Erdungssysteme regelmäßig zu überprüfen und zu warten, um die Sicherheit und den Schutz elektrostatisch empfindlicher Bauteile zu gewährleisten.

Überwachung der Schutzausrüstung: Überprüfen Sie regelmäßig, ob alle ESD-Schutzgeräte und -Ausrüstungen ordnungsgemäß funktionieren.

Durch die Implementierung dieser Schutzmaßnahmen kann der Arbeitsplatz effektiv gegen ESD gesichert werden, was die Zuverlässigkeit und Lebensdauer von elektronischen Produkten verbessert und die Ausfallraten senkt.

Welche Normen und Richtlinien gibt es beim Thema ESD Schutz?

 

In Bezug auf den ESD-Schutz existieren eine Vielzahl an weltweit anerkannter Normen und Richtlinien, welche die Anforderungen an den Schutz elektronischer Bauelemente und Systeme vor elektrostatischer Entladung definieren. Diese Normen umfassen eine Reihe von Aspekten, von allgemeinen Anforderungen an ESD-Schutzsysteme bis hin zu spezifischen Prüfmethoden. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Normen und Richtlinien aufgeführt:

 

IEC 61340-5-1

  • Titel: “Elektrostatische Phänomene – Teil 5-1: Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene – Allgemeine Anforderungen”
  • Inhalt: Diese internationale Norm der International Electrotechnical Commission (IEC) legt die grundlegenden Anforderungen für die Einrichtung von ESD-Schutzzonen (EPA) und die Handhabung von elektronischen Bauteilen fest. Sie beschreibt Maßnahmen zur Kontrolle und Vermeidung von ESD-Schäden in der Produktion und im Umgang mit empfindlichen Bauteilen.

ANSI/ESD S20.20

  • Titel: “Protection of Electrical and Electronic Parts, Assemblies and Equipment (Excluding Electrically Initiated Explosive Devices)”
  • Inhalt: Diese Norm des American National Standards Institute (ANSI) und der ESD Association (ESDA) legt die Anforderungen für ein ESD-Kontrollprogramm fest. Sie definiert Verfahren und Schutzmaßnahmen, die in Unternehmen implementiert werden sollten, um ESD-Risiken zu minimieren. Diese Norm wird häufig in den USA verwendet und international anerkannt.

JEDEC JESD625

  • Titel: “Requirements for Handling Electrostatic-Discharge-Sensitive (ESDS) Devices”
  • Inhalt: Diese Norm von JEDEC, dem Branchenverband für die Mikroelektronikindustrie, spezifiziert Anforderungen und Empfehlungen für den Umgang mit elektrostatisch empfindlichen Bauteilen (ESDS) in der Halbleiterindustrie.

MIL-STD-1686

  • Titel: “Electrostatic Discharge Control Program for Protection of Electrical and Electronic Parts, Assemblies and Equipment (Excluding Electrically Initiated Explosive Devices)”
  • Inhalt: Diese Militärnorm der USA beschreibt ein ESD-Kontrollprogramm für den Schutz von elektronischen Komponenten und Geräten, die in Militäranwendungen verwendet werden. Sie ist ähnlich wie ANSI/ESD S20.20, aber mit spezifischen Anforderungen für militärische Anwendungen.

EN 61340-5-1 (Europäische Version der IEC 61340-5-1)

  • Inhalt: Diese Norm ist die europäische Implementierung der IEC 61340-5-1 und legt die allgemeinen Anforderungen für den ESD-Schutz in Europa fest. Sie ist weitgehend identisch mit der internationalen Version, jedoch angepasst an europäische Normen und Vorschriften.

ISO 10605

  • Titel: “Road vehicles – Test methods for electrical disturbances from electrostatic discharge”
  • Inhalt: Diese Norm beschreibt Testmethoden zur Bewertung der Empfindlichkeit von elektrischen und elektronischen Komponenten in Kraftfahrzeugen gegenüber ESD. Sie ist besonders relevant für die Automobilindustrie.

IPC-A-610

  • Titel: “Acceptability of Electronic Assemblies”
  • Inhalt: Diese Norm der Association Connecting Electronics Industries (IPC) enthält Richtlinien für die Akzeptanzkriterien von elektronischen Baugruppen, einschließlich Anforderungen an den ESD-Schutz während der Herstellung und Montage.

ESD TR53

  • Titel: “Compliance Verification of ESD Protective Equipment and Materials”
  • Inhalt: Diese technische Richtlinie der ESD Association gibt Anleitungen zur regelmäßigen Überprüfung und Zertifizierung von ESD-Schutzmaterialien und -Ausrüstungen in einer ESD-Schutzzone (EPA).

VDA 301

  • Inhalt: Diese Richtlinie der deutschen Automobilindustrie (Verband der Automobilindustrie, VDA) beschreibt die Anforderungen und Prüfmethoden für den ESD-Schutz in der Automobilindustrie.

DIN EN 61340-5-1 (Deutsche Version der IEC 61340-5-1)

  • Inhalt: Diese Norm ist die deutsche Version der IEC 61340-5-1 und spezifiziert die Anforderungen an ESD-Schutzmaßnahmen in Deutschland.

JIS C 60721

  • Inhalt: Diese japanische Norm beschreibt Methoden zum Schutz vor elektrostatischer Entladung für elektrische und elektronische Geräte.

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