Was bedeutet die CE-Kennzeichnung für Medizinprodukte?

 

„Sicherheit ist kein Zufall, sondern das Ergebnis konsequenter Qualitätssicherung.“ Philip B. Crosby in „Die Null-Fehler-Strategie„.

 

Ein Implantat, ein Beatmungsgerät oder ein chirurgisches Instrument – wenn es um Medizinprodukte geht, gibt es keinen Raum für Fehler. Schon kleinste Abweichungen in Material, Funktion oder Sicherheit können schwerwiegende Folgen haben. Doch wie können Ärzte, Kliniken und Patienten sicher sein, dass ein Produkt den höchsten Anforderungen entspricht?

Hier kommt die CE-Kennzeichnung ins Spiel. Sie ist der sichtbare Nachweis, dass ein Medizinprodukt den strengen europäischen Vorschriften entspricht und sicher in den Verkehr gebracht werden darf. Doch was steckt hinter diesem kleinen Zeichen, das auf jedem zertifizierten Produkt zu finden ist? Wer stellt es aus? Welche Anforderungen müssen erfüllt sein? Und was bedeutet es konkret für Hersteller und Dienstleister?

 

In diesem Artikel beleuchten wir die Bedeutung der CE-Kennzeichnung, den Zertifizierungsprozess und warum es in der Medizintechnik nicht nur um Normen, sondern um Menschenleben geht. Zudem erfahren Sie, warum Unternehmen, die sich auf professionelles Rework und Qualitätssicherung verlassen, mit Schlander & Blum auf der sicheren Seite sind.

Geschätzte Lesezeit: 10 Minuten

Informationen zur CE-Kennzeichnung: Was steckt dahinter?

 

Ohne CE-Kennzeichnung kein Medizinprodukt in Europa – so einfach ist das. Wer ein Implantat, ein chirurgisches Instrument oder ein Beatmungsgerät herstellt, muss sicherstellen, dass es den strengen EU-Vorgaben und den EU-Richtlinien entspricht. Doch was genau bedeutet das eigentlich?

1️⃣ Was ist das CE-Kennzeichen?

Die Buchstaben „CE“ stehen für Conformité Européenne (Europäische Konformität). Das Zeichen bestätigt, dass ein Produkt die wesentlichen Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltanforderungen der Europäischen Union erfüllt.

Wichtiger Punkt: Die CE-Kennzeichnung ist kein Qualitätssiegel, sondern ein rechtlich vorgeschriebenes Konformitätszeichen. Sie bedeutet nicht, dass das Produkt besser ist als andere – sondern, dass es den gesetzlichen Mindeststandards entspricht.

2️⃣ Welche Produkte benötigen eine CE-Kennzeichnung?

Alle Medizinprodukte, die in der EU verkauft oder verwendet werden, müssen die CE-Kennzeichnung tragen, um die Konformität des Produktes zu gewährleisten – unabhängig davon, ob sie in Europa oder außerhalb hergestellt wurden. Dazu gehören unter anderem:

Implantate (z. B. Hüftprothesen, Zahnimplantate) ✅ Chirurgische Instrumente (z. B. Skalpelle, Pinzetten) ✅ Medizinische Geräte (z. B. Beatmungsgeräte, Blutdruckmessgeräte) ✅ Diagnostische Tests (z. B. COVID-19-Testkits)

3️⃣ Wer stellt die CE-Kennzeichnung aus?

Nicht jede CE-Kennzeichnung ist gleich – es gibt unterschiedliche Prozesse, je nach Risikoklasse des Produkts:

  • Klasse I (niedriges Risiko, z. B. OP-Masken): Hersteller können die CE-Kennzeichnung selbst vergeben, indem sie eine Konformitätserklärung ausstellen.
  • Klasse IIa und IIb (mittleres Risiko, z. B. Infusionspumpen, Zahnimplantate): Eine benannte Stelle (Notified Body) muss die Einhaltung der Vorschriften überprüfen.
  • Klasse III (hohes Risiko, z. B. künstliche Herzklappen, implantierbare Defibrillatoren): Eine besonders strenge Prüfung durch eine benannte Stelle ist erforderlich.

4️⃣ Wie sieht das CE-Zeichen aus?

Das CE-Zeichen besteht aus den zwei Buchstaben „C“ und „E“, die in einer bestimmten Proportion zueinander angeordnet sind. Das Design ist europaweit einheitlich und die korrekte Darstellung des CE-Zeichens ist gesetzlich vorgeschrieben und unterliegt festen Vorgaben.

Interessanterweise wurde das CE-Zeichen in der Vergangenheit oft falsch dargestellt oder gar missbräuchlich genutzt. Besonders bekannt ist die Verwechslung mit dem sogenannten „China Export“-Logo, das optisch ähnlich aussieht, jedoch keine europäische Konformität bestätigt. Hersteller sind daher verpflichtet, das echte CE-Zeichen korrekt zu verwenden, um Missverständnisse und rechtliche Probleme zu vermeiden.

5️⃣ Warum ist die CE-Kennzeichnung für die Medizintechnik so wichtig?

In der Medizintechnik geht es nicht nur um gesetzliche Vorschriften – es geht um Sicherheit, Vertrauen und Haftung. Ohne CE-Kennzeichnung darf ein Produkt in der EU nicht verkauft oder verwendet werden. Für Hersteller bedeutet dies:

Rechtliche Sicherheit: Ein Produkt mit CE-Kennzeichnung entspricht den gesetzlichen Anforderungen.
Marktzugang: Ohne das CE-Zeichen kein Verkauf in Europa.
Vertrauen: Krankenhäuser, Ärzte und Patienten verlassen sich darauf, dass das Produkt sicher ist.

Wie erhält ein Medizinprodukt die CE-Kennzeichnung?

 

Ein Medizinprodukt darf erst dann auf den Markt, wenn es nachgewiesen sicher ist – und genau das überprüft der CE-Zertifizierungsprozess. Doch wie läuft dieser ab?

 

1️⃣ Die Schritte zur CE-Kennzeichnung und CE-Richtlinien

Schritt 1: Risikoklassifizierung des Produkts Je nach Anwendungsbereich, Risikopotenzial und der Konzeption des Produkts wird das Produkt in eine der folgenden Klassen eingeteilt:

  • Klasse I: Geringes Risiko (z. B. Verbandsmaterial, OP-Masken)
  • Klasse IIa & IIb: Mittleres Risiko (z. B. Infusionspumpen, Zahnimplantate)
  • Klasse III: Hohes Risiko (z. B. künstliche Herzklappen, implantierbare Defibrillatoren)

Je höher die Klasse, desto strenger die Anforderungen an die Zulassung.

Schritt 2: Technische Dokumentation & QualitätsmanagementHersteller müssen eine umfangreiche technische Dokumentation erstellen, die unter anderem folgende Punkte umfasst: ✅ Produktbeschreibung & Konstruktionszeichnungen ✅ Klinische Bewertungen & Testergebnisse ✅ Qualitätskontrollen zur Überprüfung der Einhaltung aller Normen ✅ Risikomanagement gemäß ISO 14971

Schritt 3: Prüfung durch eine benannte StelleFür Medizinprodukte ab Klasse IIa muss eine unabhängige „benannte Stelle“ (Notified Body) die Dokumentation prüfen und Zertifikate ausstellen. Erst dann darf die CE-Kennzeichnung erfolgen.

Schritt 4: Konformitätserklärung & MarktzulassungSobald alle Prüfungen bestanden sind, stellt der Hersteller eine Konformitätserklärung aus und bringt das CE-Kennzeichen auf dem Produkt an. Danach darf es offiziell in der EU verkauft werden.

 

2️⃣ Warum dauert der CE-Prozess oft so lange?

Der Weg zur CE-Kennzeichnung kann mehrere Monate oder sogar Jahre dauern – insbesondere für innovative oder risikoreiche Produkte. Gründe dafür sind:
Strenge regulatorische Vorgaben – Jedes Detail muss dokumentiert sein.
Aufwendige klinische Studien – Medizinprodukte müssen ihre Produktsicherheit in realen Szenarien beweisen.
Engpässe bei benannten Stellen – Es gibt nur eine begrenzte Anzahl zertifizierter Prüfstellen, wodurch Wartezeiten entstehen.

 

3️⃣ Was passiert, wenn ein Produkt die CE-Kennzeichnung verliert?

Ein Produkt kann seine CE-Zulassung verlieren, wenn:
❌ Sicherheitsprobleme auftreten und Rückrufe erforderlich sind.
❌ Die Qualitätskontrollen nicht mehr den EU-Vorgaben entsprechen.
❌ Änderungen an der Produktion erfolgen, die nicht erneut geprüft wurden.

Für Hersteller bedeutet das nicht nur einen Marktausschluss, sondern oft auch hohe finanzielle Verluste.

Interessantes Trivia und Fakten zum CE-Kennzeichen

 

Die CE-Kennzeichnung ist heute auf nahezu allen Medizinprodukten in der EU zu finden. Doch woher kommt sie eigentlich, wie unterscheiden sich die Zulassungsverfahren je nach Produktklasse, und warum ist sie so entscheidend für den Markt?

1. Historischer Hintergrund: Woher kommt die CE-Kennzeichnung?

Das CE-Kennzeichen wurde 1985 von der Europäischen Gemeinschaft eingeführt, um den freien Warenverkehr in Europa zu erleichtern und einheitliche Sicherheitsstandards zu etablieren.

Die Abkürzung steht für Conformité Européenne, was übersetzt „Europäische Konformität“ bedeutet. Ziel war es, eine Gewährleistung zu bieten, dass Produkte – unabhängig vom Herstellerland – denselben Mindestanforderungen in Bezug auf Mensch, Gesundheitsschutz, Umwelt und Umweltschutz entsprechen. Dadurch wurde eine Vielzahl nationaler Vorschriften in einen gemeinsamen europäischen Standard überführt.

Ein wichtiger Meilenstein war die Einführung der Rechtsvorschriften „Medizinprodukte-Richtlinie (93/42/EWG)“ im Jahr 1993, die erstmals spezifische Anforderungen für Medizinprodukte regelte. Seitdem hat sich das System stetig weiterentwickelt, insbesondere durch die EU-Medizinprodukteverordnung (MDR 2017/745), die 2021 vollständig in Kraft trat und deutlich strengere Gesundheitsanforderungen für Hersteller einführte.

2. Interessante Fakten zur Kennzeichnungspflicht

  • Obwohl die Anbringung der Kennzeichnung für Verbraucher einheitlich aussieht, ist der Zertifizierungsprozess in der EU stark abhängig von der Risikoklasse des Produkts. Während Hersteller von Klasse-I-Produkten sich oft selbst zertifizieren können, müssen Hersteller von Implantaten oder medizinischen Geräten eine umfangreiche Prüfung durch eine benannte Stelle durchlaufen.
  • Das CE-Kennzeichen gilt nicht nur für Medizinprodukte – sie ist auch in vielen anderen Industrien verpflichtend, darunter Spielzeuge, Maschinen und elektronische Geräte.
  • Produkte mit CE-Kennzeichnung dürfen nicht nur in der EU, sondern auch in Ländern wie Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz verkauft werden, da diese die EU-Standards übernehmen.
  • In China tauchten zeitweise gefälschte „CE“-Zeichen auf, die für „China Export“ standen. Diese sahen dem offiziellen CE-Logo täuschend ähnlich, waren aber keine echte Zertifizierung.

3. Bedeutung für den Markt

Die CE-Kennzeichnung ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht – sie ist eine Grundvoraussetzung für den Marktzugang.

  • Ohne CE-Kennzeichen darf ein Medizinprodukt in der EU nicht verkauft werden. Das bedeutet, dass Hersteller ohne eine erfolgreiche Zertifizierung massive wirtschaftliche Nachteile haben und ihre Produkte nicht vertreiben dürfen.
  • Zunehmende regulatorische EU-Richtlinien: Besonders durch die MDR sind die Anforderungen an Hersteller gestiegen, was zu längeren Zulassungsverfahren und höheren Kosten führt.
  • Rework und Qualitätssicherung sind entscheidend: Ein Produkt kann den CE-Prozess nur erfolgreich durchlaufen, wenn es den strengen Prüfungen standhält. Fehlerhafte Produkte oder unzureichende Dokumentationen können dazu führen, dass eine Zertifizierung verweigert oder nachträglich entzogen wird.

Die CE-Kennzeichnung ist mehr als nur ein Symbol – sie ist eine regulatorische Hürde, ein Marktzugangskriterium und ein Zeichen für Sicherheit. Hersteller, die ihre Produkte erfolgreich zertifizieren möchten, müssen strikte Qualitätskontrollen einhalten.

Leben, Sicherheit und zertifizierte Expertise

 

Die CE-Kennzeichnung ist weit mehr als eine regulatorische Hürde – sie ist ein entscheidender Schutzmechanismus, der sicherstellt, dass Medizinprodukte höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen. In einer Branche, in der Präzision und Qualität über Leben und Tod entscheiden, gibt es keinen Raum für Kompromisse.

 

1. Wesentliche Erkenntnis

Ein fehlerhaftes Medizinprodukt ist nicht nur ein wirtschaftlicher Verlust – es kann direkte Auswirkungen auf die Patientensicherheit haben. Ein unzureichend getestetes Implantat oder eine fehlerhafte Diagnosetechnik können schwerwiegende Folgen haben. Deshalb sind die strengen Anforderungen der CE-Kennzeichnung keine bloße Formalität, sondern eine essenzielle Sicherheitsmaßnahme.

 

2. Empfehlung: Qualitätssicherung ist unverzichtbar

Die komplexen Konformitätsbewertungsverfahren und hohen Dokumentationsanforderungen der CE-Kennzeichnung zeigen, dass Unternehmen in der Medizintechnik auf höchste Präzision angewiesen sind. Um die Sicherheit der Produkte zu gewährleisten und den Zertifizierungsprozess reibungslos zu gestalten, sollten Hersteller auf zertifizierte Partner für Rework und Qualitätskontrolle setzen.

 

3. Schlander & Blum als starker Partner

Schlander & Blum unterstützt Medizintechnikhersteller mit langjähriger Erfahrung in Qualitätskontrolle, Rework und umfassender Prozessoptimierung.

  • Präzise Nachbearbeitung: Falls ein Produkt minimale Abweichungen aufweist, kann durch professionelles Rework sichergestellt werden, dass es den CE-Anforderungen entspricht.
  • Lückenlose Dokumentation: Fehler in der Dokumentation können zur Ablehnung einer CE-Zertifizierung führen. Schlander & Blum hilft, Konformitätsunterlagen normgerecht zu vervollständigen.
  • Sicherheit auf höchstem Niveau: Durch strenge Prüfmethoden wird sichergestellt, dass nur einwandfreie Produkte den Weg in den medizinischen Einsatz finden.

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